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Als Achim Gharbi von der Touch German Tour uns im Oktober 2017 anrief und anbot, Efren “Bata” Reyes, Earl “The Pearl” Strickland und Francisco “Django” Bustamante ins Bata zu bringen, mussten wir genau dreizehneinhalb Millisekunden überlegen, bis uns klar war, dass wir als Gründer des Bata Bar & Billiards gar nicht anders konnten – natürlich mussten wir das machen. Bis zur endgültigen Entscheidung für das Event zierten wir uns noch ein bisschen – der organisatorische und finanzielle Aufwand war nicht unerheblich. Und wir waren uns, ehrlich gesagt, nicht so sicher, wie groß die Nachfrage in der Berliner Billardszene wirklich sein würde. Wie sich schnell herausstellen sollte, taten wir den Berlinern damit grobes Unrecht. Schließlich sagten wir für den 14. Januar 2018 zu, nachdem uns bereits mehrere Interessenten für unsere sechs VIP-Pakete versichert hatten, eines der Pakete zu buchen.

Kaum war der Vorverkauf gestartet, wurde uns klar, wie begeistert die Berliner wirklich sind: Nach vier Stunden hatten wir alle 60 Early-Bird-Tickets verkauft und vier von sechs VIP-Paketen waren auch schon weg. Alles klar, es gab also doch Interesse… Schnell entschieden wir, dass wir es dann auch gleich richtig machen könnten: Eine Tribüne musste her, die unsere Kapazitäten auf 100 Sitz- und 60 Stehplätze erweitern würde. Großen Dank an dieser Stelle an meinen Geschäftspartner Michael (genau: “Heidi”), der es schaffte, einen Top-Anbieter für die erforderliche Tribünentechnik aufzureißen und sich von A bis Z darum zu kümmern, dass die Arena und die Backstage-Legenden-Lounge am Ende so aussahen, wie sie aussahen: hammergeil.

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Der Run auf die Tickets

Die Tickets verkauften sich dann fast wie von selbst: Mittlerweile kennt man das Bata Bar & Billiards, wir waren meines Wissens der erste der Tourstopps, der mit den Tickets an den Start ging, und Berlin ist auch für Auswärtige immer eine Reise wert. Internationale Besucher kamen unter anderem aus Dänemark, Polen, Großbritannien und Holland. Die zweite Stufe unseres Ticketverkaufs lief also ebenso glatt wie die erste. Nach einer Woche Vorverkauf hatten wir 90% der Tickets verkauft, Wochen vor dem Event waren wir ausverkauft.

Der Rest ist schnell erzählt: Ein paar Wochen Vorbereitungsstress und schon war das Wochenende des Events gekommen. Dass Efren und Co. auch außerhalb unserer kleinen Billard-Community eine Hausnummer sind, merkten wir unter anderem daran, dass unsere Pressearbeit in der brettharten Berliner Medienwelt endlich einmal fruchtete: Der Berliner Tagesspiegel brachte einen schönen Vorbericht über unser Event.

Legenden + VIPs = Unvergessliches Erlebnis

Mit den VIPs fing alles an, daher war es nur recht und billig (naja, nicht wirklich billig), dass diese die Stars zuerst zu sehen bekamen: Um 15.30 Uhr trudelten die drei Legenden bei uns ein, erwartet von fünf aufgeregten VIPs, die in den ersten Minuten kaum ein Wort herausbrachten. Kein Problem, es war ja Earl “The Pearl” Strickland dabei, der bekanntlich nicht um Worte verlegen ist. Er stürzte sich gleich mit den begeisterten Worten “That’s a 5 by 10!” auf unseren Diamond-10-Fuß-Tisch und war danach kaum mehr davon loszueisen. In den folgenden 90 Minuten durften unsere schnell aufgetauten VIPs am 10ft und an zwei weiteren Diamond-Tischen in der Legenden-Lounge mit den drei Superstars spielen, sich Tricks und Tipps zeigen und dutzende Devotionalien vom antiken Queue bis zum eingerissenen, eingerahmten Snookertuch signieren lassen. Jeder VIP erhielt auch noch ein Gruppenfoto mit den Stars als Andenken.

Weltklasse-Spieler verdienten einen Weltklasse-Fotografen

Wo wir gerade bei Fotos sind: Dank unseres Hausprofis Ralph Eckert, der uns regelmäßig Billard-Prominenz ins Haus schleppt, kam kurzfristig der Kontakt zu einem der renommiertesten und besten Billard-Fotografen der Welt zustande: Markus Hofstätter aus Österreich. Markus, wir haben uns in den letzten Tagen gegenseitig oft genug gedankt, hier noch ein letztes Mal: Danke für Deine tolle Arbeit, die dafür sorgt, dass wir noch lange Spaß an diesem Event haben werden. Markus fotografierte nicht nur das gesamte Event (alle Fotos auf dieser Seite sind von ihm), sondern er erdachte auf die Schnelle auch noch ein separates Projekt, in dessen Rahmen er kunstvolle Portraits von Efren, Earl und Francisco machte. Diese werden später separat das Licht der Öffentlichkeit erblicken – auch vor Ort im Bata.

Um 18 Uhr war es dann soweit: Die fünfte von insgesamt acht Begegnungen von Efren Reyes gegen Earl Strickland stand an. Hier begann auch der Livestream vom Touch-Team, der als Aufzeichnung übrigens auf Youtube und Facebook zu sehen ist. Nach einer Einführung durch mich und kurzer Vorstellung der Sponsoren betraten Efren und Earl die Arena. Das Publikum stand schon an dieser Stelle Kopf – selten sind Spieler solchen Kalibers in Berlin zu sehen. Earl machte in den ersten Spielen (es wurde 10-Ball gespielt) schnell klar, dass er sich auf einem 10ft sehr, sehr wohl fühlt. Ohne dass Bata viel falsch gemacht hatte, stand es nach kurzer Zeit 3:0 für Earl. Doch dann zeigte Efren Reyes, wie schnell er sich auf neue Gegebenheiten einstellen kann. Er drehte auf, spielte mit seinem herausragenden Tempogefühl tolle Positionen und holte Spiel um Spiel bis zum 3:3 auf. Er hätte sogar 4:3 in Führung gehen können, ließ aber eine 8 klappern und ermöglichte somit Earl, 4:3 in Führung zu gehen. Dieser drehte wieder auf, zeigte die kraftvolle und dominante “Earl-Show” und gewann den Satz klar und deutlich 7:3. Es war nicht Batas Tag. Doch das störte das Publikum wenig, hatten sie doch echtes Spitzenbillard auf dem 10ft gesehen. Unglaublich, wie sicher Earl Strickland immer noch locht. Kein Wunder, dass er sich in der Woche zuvor den Sieg beim German-Tour-Finale in Sindelfingen gesichert hatte.

Doppel-Feature: Altstars und Jungspunde

Nach einer Autogramm-Stunde, in der sich die Gäste außer Kleinkindern und Körperteilen so ziemlich alles signieren ließen, was nicht bei drei auf den Bäumen war, stand der zweite Höhepunkt auf dem Programm. Wir hatten die drei Berliner Spitzenspieler Veronika Ivanovskaia (Damen-Weltranglisten-18.), Andre Lackner (2-facher Deutscher Meister) und Sandro Zschunke (mehrfacher Berliner Meister) eingeladen, mit den drei Legenden Doppel-Teams zu bilden und ein kleines Mini-Turnier “Jeder gegen Jeden” zu spielen. Die Berliner einigten sich gütlich, wer mit wem ein Team bilden sollte, und so kam es zu den Doppeln Vero/Earl, Sandro/Django und Andre/Bata. Der Modus war angelehnt an das mittlerweile bekannte GT-Multiball-System: Es wurden pro Begegnung sechs Racks gespielt: 2x 10-Ball, 2x 9-Ball und 2x 8-Ball. Jedes Team würde gegen jedes andere Team spielen. Das Team mit den meisten gewonnenen Racks wäre das Siegerteam, es zählte also jedes Rack.

Das erste Match sah die Teams Vero/Earl und Sandro/Django gegeneinander antreten. Wer gedacht hatte, dass die Berliner von den Legenden mitgezogen werden müssten, wurde eines besseren belehrt. Wir sahen schön ausgeschossene Rack und gute Saves sowohl von Youngstern als auch von den Altstars. Und auch der Spaß kam nicht zu kurz: Besonders Django war gut aufgelegt und erlaubte sich das eine oder andere Späßchen (“Schaaaade”). Spektakulär war der Rücklauf-Jump von Earl über den ganzen Tisch, der mit nur ein bisschen mehr Wirkung sogar perfekte Position auf die nächste Kugel gebracht hätte. Und auch ein zweites Mal begeisterte Earl das Publikum, als er eine fast unmöglich aussehende, press an der kurzen Bande liegende 9 ultra-dünn einzwirbelte. Beide Teams schenkten sich nichts, und so ging dieses Match unentschieden 3:3 aus.

Veronika Ivanovskaia und Earl Strickland

Nächster Satz: Sandro/Django blieben am Tisch und sollten es nun mit Andre und Bata aufnehmen. Die beiden waren vermutlich das am stärksten einzuschätzende Doppel; wir würden sehen, ob sie dem gerecht werden könnten. Sie konnten: Schnell gingen die beiden 2:0 und 4:1 in Führung und ließen sich diese, trotz gutem Spiels von Sandro und Francisco Bustamante, nicht mehr nehmen. 4:2 hieß der Endstand, der Sandro und Django bereits aus dem Rennen um den Gesamtsieg nahm.

Sandro Zschunke und Francisco Bustamante

Das knappste aller Finale

Also gab es ein echtes Finale zwischen Vero/Earl und Andre/Bata. Ein Unentschieden würde Andre/Bata reichen, bei einem 4:2 (oder besser) für Vero/Earl würden diese siegen, da bei gleicher Anzahl an Racks der direkte Vergleich gelten würde. Und es wurde spannend: Beide Teams zeigten tolles Billard und hatten immer wieder Lacher oder auch begeisternden Applaus auf ihrer Seite, wenn ein starker Stoß gelang. Beide Teams harmonierten prächtig und so kam es zum besten aller Finale: Beim Stand von 3:2 für Vero/Earl würde das letzte Rack entscheiden, wer das Miniturnier gewinnen würde. 8-Ball war an der Reihe, und dieses Rack hatte es in sich. Keines der Teams hatte ein einfaches Layout zu liegen, und so wurden Saves und taktische Stöße gewechselt, da sich kein Team eine Blöße geben wollte. Schließlich waren es Vero und Earl, die als erstes in die Offensive gingen. Leider misslang dies und der Tisch war offen für Andre und Efren, die verbleibenden Kugeln zu lochen und den Gesamtsieg in diesem kleinen Spaßturnier einzufahren. Den Berliner Spielern sah man an, dass sie ihren Auftritt und dieses einmalige Doppel mit einer Legende genossen hatten, und auch die Altstars machten den Eindruck, wirklich Spaß dabei gehabt zu haben. Die Fotos in der unten eingebundenen Bildergalerie zeugen davon.

Efren Reyes und Andre Lackner

Leider mussten Francisco Bustamante und Efren Reyes danach den Heimweg ins Hotel antreten. Doch ein kleines Schmankerl gab es noch: Earl würde ein paar Trickshots zum Besten geben. Er war sich selbst nicht sicher, wie ihm diese auf dem schweren 10ft gelingen würde, aber Earl wäre nicht Earl, wenn er die Herausforderung nicht annehmen würde. Und es klappte erstaunlich gut: Schon der erste Versuch seines “Signature-Shots” auf rollende Bälle gelang; ein Stoß, auf den die meisten Spieler bei ruhendem Ball zehn Versuche brauchen würden. Auch ein weiterer seiner Lieblings-Stöße gelang und wurde sogar von einem Gast auf Video festgehalten:

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Mit diesem Stoß verabschiedete sich auch Earl und ein einmaliger Abend im Bata ging zu Ende. Wir bedanken uns an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich bei allen Gästen, bei den Legenden und den Berliner Spielern, bei der Touch German Tour, bei den Sponsoren, bei Markus Hofstätter, bei Ilja Linkert für perfektes Aufbauen am Tisch und bei unserem tollen Team, das den ganzen Abend (wie immer) dafür sorgte, dass alle Gäste perfekt betreut wurden. Danke für alles und bis zum nächsten Mal – was auch immer das sein wird.

Hier der Livestream in der kompletten Aufzeichnung:

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Und hier weitere Impressionen vom Event:

Alle Fotos © Markus Hofstätter